Ein Zeckenbiss -stich kann unangenehm sein und potenziell zu ernsteren Gesundheitsproblemen führen. Hier sind die wichtigsten Schritte, die du befolgen solltest, um die Situation richtig zu handhaben.
Bleib ruhig, wenn du einen Zeckenbiss entdeckst. Panik hilft nicht und kann die Situation verschlimmern.
Entferne die Zecke vorsichtig mit einer Pinzette, oder einer speziellen Zeckenzange, indem du sie möglichst hautnah greifst und mit einem einfachen Zug herausziehst. Vermeide dabei das Drehen der Zecke, sowie das Auftragen von Kleber, oder Öl.
Tip: Du kannst die Stichstelle im Anschluss mit Alkohol oder einer jodhaltigen Salbe desinfizieren.
Falls Teile der Zecke in der Haut verbleiben, ist das meist harmlos. Dein Körper stößt die verbleibenden Teile normalerweise ab oder kapselt sie ein. Es kann ein kleiner tastbarer Knoten zurückbleiben, der jedoch keinen Krankheitswert hat.
Eine Rötung der Haut nach einem Zeckenbiss ist häufig und resultiert aus der Reizung der Haut durch den Fremdkörper. Diese Rötung kann einige Tage anhalten und ist nicht zwingend ein Zeichen für Borreliose. Die für Borreliose typische Wanderröte erscheint üblicherweise erst 1-3 Wochen nach dem Zeckenstich.
Wenn du eine aktuelle FSME-Impfung hast (alle 5 Jahre aufgefrischt), besteht ein sicherer Schutz gegen FSME. Falls die letzte Impfung länger her ist, mache dir bitte einen Termin in meiner Ordination aus.
Bewahre die entfernte Zecke zum Beispiel in einer Dose auf. Falls später Verdacht auf eine Erkrankung besteht, kann die Zecke analysiert werden.
Beobachte die Einstichstelle in den nächsten Tagen auf Rötungen und achte auf Krankheitssymptome. Solltest du in den 7 bis 14 Tagen nach einem Zeckenstich grippeähnliche Symptome wie Fieber, Abgeschlagenheit, Unwohlsein, Kopfschmerzen oder Gliederschmerzen entwickeln, mache dir bitte einen Termin in meiner Ordination aus.
Zeckenbisse können die Erreger der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) und Lyme-Borreliose übertragen. Ca. zehn bis 35 Prozent der Zecken in Österreich tragen Borrelien in sich, und zwei bis sechs Prozent der Menschen, die von einer Zecke gestochen wurden, infizieren sich mit Borreliose. FSME-Viren sind weitaus seltener, aber in Risikogebieten immer noch vorhanden.
Die Beschwerden bei Borreliose sind vielfältig und können mehrere Organe betreffen. Ein frühes Anzeichen ist die Wanderröte – ein roter Fleck, der sich um die Einstichstelle bildet und sich charakteristisch von innen nach außen ausbreitet. Weitere Symptome können Fieber, Bindehautentzündung, Kopf-, Gelenk- und Muskelschmerzen sowie Lymphknotenschwellungen sein. Wochen bis Monate nach dem Zeckenbiss können brennende Nervenschmerzen, Lähmungen, Herzprobleme und Hautveränderungen auftreten.
Eine Schutzimpfung gegen Borreliose steht in Europa nicht zur Verfügung. Den besten Schutz bietet die Vermeidung und Früherkennung von Zeckenstichen. In der Regel werden Borrelien erst nach 24 Stunden übertragen, also ist das schnelle Entfernen der Zecke entscheidend.