Erkältungen werden in der Regel durch Viren verursacht und können daher nicht mit Antibiotika behandelt werden. Erfahren Sie, wann Antibiotika wirklich sinnvoll sind und wie Sie Ihre Erkältung effektiv behandeln können.
Antibiotika wirken nur gegen Bakterien, nicht gegen Viren – die Hauptverursacher von Erkältungen. Daher sind sie bei einem gewöhnlichen grippalen Infekt oder Schnupfen in der Regel wirkungslos und können sogar Nebenwirkungen wie Übelkeit, Durchfall oder Hautausschläge verursachen. Der unnötige Einsatz kann außerdem zur Entstehung resistenter Bakterien führen. Ruhe, ausreichend Flüssigkeit und symptomlindernde Medikamente sind oft die besten Helfer bei Erkältungssymptomen.
Ein Großteil der Erkältungen, die sich mit Symptomen wie Husten, Schnupfen und Halsweh zeigen, wird durch Viren ausgelöst. Da Antibiotika ausschließlich gegen Bakterien wirken, haben sie auf virale Infektionen keinerlei Einfluss. Antibiotika, wie beispielsweise Penicillin, hemmen das Wachstum von Bakterien oder töten diese ab. Bei viralen Infekten sind sie jedoch nutzlos, da Viren keine eigenen Stoffwechselvorgänge haben, die Antibiotika angreifen könnten.
Viele Menschen wünschen sich bei Erkältungssymptomen schnelle Hilfe und greifen zu Antibiotika in der Hoffnung, schneller gesund zu werden. Doch die Einnahme birgt Risiken: Neben häufigen Nebenwirkungen wie Übelkeit, Durchfall und Hautausschlägen können auch Pilzinfektionen begünstigt werden, besonders bei Frauen. In etwa 10 % der Antibiotikaanwendungen treten unerwünschte Nebenwirkungen auf, was bei rein viralen Erkältungen völlig vermeidbar ist.
Wenn Antibiotika unnötig und zu häufig verschrieben werden, können sich Bakterien daran gewöhnen und entwickeln Schutzmechanismen gegen die Wirkstoffe. Diese sogenannten Resistenzen machen Antibiotika bei zukünftigen bakteriellen Infektionen weniger wirksam. Besonders bedrohlich sind multiresistente Keime, die gegen mehrere Antibiotika resistent geworden sind. Sie lassen sich oft nur schwer oder gar nicht behandeln und stellen ein wachsendes Risiko für die globale Gesundheit dar.
In den letzten Jahrzehnten hat die Zahl der multiresistenten Keime stetig zugenommen – eine direkte Folge des unvorsichtigen Umgangs mit Antibiotika. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnt eindringlich vor dieser Entwicklung, die bereits heute schwerwiegende Folgen hat. Gerade durch den unnötigen Einsatz von Antibiotika bei viralen Infekten tragen wir selbst dazu bei, dass Antibiotikaresistenzen entstehen.
Die beste „Behandlung“ für eine einfache Erkältung besteht aus viel Ruhe, ausreichend Flüssigkeit und eventuell der Einnahme von Medikamenten, die die Symptome lindern. Medikamente wie Aspirin oder Ibuprofen können Schmerzen und Fieber senken, während Nasensprays oder Lutschtabletten kurzfristig die Beschwerden im Rachenraum lindern können. Wichtig zu wissen: Diese Medikamente bekämpfen nicht die Infektion selbst, sondern lindern lediglich die Symptome. Die eigentliche Heilung erfolgt durch das körpereigene Immunsystem.
Es gibt seltene Fälle, in denen bei einem Erkältungspatienten tatsächlich eine bakterielle Infektion vorliegt. Ein Verdacht darauf besteht beispielsweise, wenn:
In solchen Fällen könnte eine bakterielle Infektion, wie z. B. eine bakterielle Nebenhöhlenentzündung, die Ursache sein. Ein Arztbesuch ist in diesen Fällen unbedingt angeraten, um eine genaue Diagnose zu stellen und gegebenenfalls die Notwendigkeit von Antibiotika abzuklären.
Als Ärztin in Wien ist es mir besonders wichtig, Ihnen bei der Entscheidungsfindung zu helfen, ob Antibiotika bei Ihrer Erkältung notwendig sind oder nicht. Ein persönliches Gespräch bietet oft die beste Gelegenheit, Fragen zu klären und gemeinsam die sinnvollste Therapieform zu besprechen. Kommen Sie gerne bei uns vorbei, wenn Ihre Beschwerden länger anhalten oder sich verschlimmern – gemeinsam finden wir die richtige Behandlung für Sie.
Antibiotika sind kein Wundermittel für Erkältungen und werden nur dann sinnvoll, wenn ein bakterieller Infekt vorliegt. Der verantwortungsbewusste Einsatz von Antibiotika schützt nicht nur Ihre Gesundheit, sondern hilft auch dabei, die Verbreitung resistenter Bakterien einzudämmen.